Rio Palena

Rio Palena


Momentan ist Hochsaison und besonders auf der Ruta 40 gibt es tagsüber enorm viel Verkehr. Hinzu kommt noch die Hitze. Aus diesen Gründen versuchte ich möglichst früh aus El Bolson los zu radeln.

Die Zeit hier in El Bolson hat mir sehr gut gefallen. Während dem Sonnenaufgang war die Fahrt noch ziemlich angenehm. Jedoch nahm der Verkehr schon ziemlich bald zu.

Grundsätzlich sind vor allem die engen Strassen das Hauptproblem. Zum Glück kam etwas ausserhalb von Epuyen schon bald die Abzweigung auf die Ruta Provincal 71, welche durch den Parque Nacional Los Alerces führt.

Bis Cholila ist die Strasse noch asphaltiert. Danach ist wieder Schotterpiste angesagt. Ziemlich viel Verkehr herrschte hier, wodurch ich fast konstant eingestaubt wurde.

Landschaflich ist die Gegend ebenfalls sehr schön. Besonders die umliegenden Berge und Wälder. In Villa Lago Rivadavia gab es zum Glück einen kleinen Laden, wo ich kühle Getränke und Früchte einkaufen konnte.

Fast konstant wurde ich eingestaubt. Am Lago Rivadavia fand ich keinen Platz zum Wildzelten. Erst einige Kilometer ausserhalb stellte ich dann mein Zelt in einem Waldstück auf.

Der nächste Tag begann mit einem schönen Sonnenaufgang. Heute radelte ich ganz früh los um möglichst bald bei der geplanten Einbootstelle am Lago Futalaufquen anzukommen.

Gleich nach dem Wasserfall Quebrada del Leon führt ein kleiner Weg von der asphaltierten Strasse runter zum See, wo sich auch ein kleiner Zeltplatz mit Einbootstelle befindet.

Im kleinen Laden kaufte ich kurz ein und erkundigte mich beim Eigentümer über die Verhältnisse auf dem See. Gegen Mittag hatte ich mein Packraft fertig bepackt und paddelte los.

Die Aussicht auf die umliegenden Berge vom Wasser aus ist fantastisch. Dank dem schönen Wetter konnte man bis zur Grenze von Chile blicken.

Beeindruckend fand ich das glasklare Wasser. Bis auf den Grund hinab ist alles erkennbar. Auch hat es hier fast keine Motorboote, was einiges angenehmer für mich zum paddeln war.

An einem ruhigen Abschnitt machte ich kurz Mittagspause. Verglichen zum Velofahren auf der staubigen Strasse ist die Fortbewegung mit dem Packraft auf dem Wasser einfach himmlisch.

Einige Male sprang ich in den See um mich ein wenig abzukühlen. In Villa Futalaufquen, dem südlichen Ende vom See, plante ich direkt an der Strasse auszubooten. Jedoch herrscht hier richtiger Massentourismus und ich fand erst am untersten Ende einen schattigen Platz, wo ich alles wieder auf mein Velo verladen konnte.

Etwa 3 Kilometer ausserhalb von der Ortschaft stellte ich mein Zelt auf und fiel schon bald todmüde ins Bett. Bei praktisch null Verkehr radelte ich zum Sonnenaufgang am nächsten Tag an der Laguna Terraplen vorbei.

In Trevelin genoss ich ein zweites Frühstück in einem kleinem Café und kaufte nochmals ein, bevor es auf die RN 259 in Richtung Grenze ging.

Auch hier hiess es erneut viel Staub schlucken. Die Strasse führt hier am Rio Futaleufu entlang. Er entspringt im Los Alerces Nationalpark und fliesst anschliessend nach Chile. Der Name stammt aus der Sprache der Mapuche und bedeutet Grosser Fluss.

In Los Cipreses, dem letzten Ort vor der Grenze, kaufte ich nochmals kühles Wasser und radelte noch ein wenig auf der Staubpiste weiter.

Nur ein paar Kilometer vor der Grenze sah ich plötzlich ein offenes Tor am Strassenrand. Eine seltene Gelegenheit um endlich mal wieder hinter dem Stacheldrahtzaun zu übernachten. Vermutlich gibt es auf keinem anderen Kontinent so viel Stacheldrahtzäune wie hier in Südamerika.

In einem Föhrenwald fand ich den perfekten Windschutz. Jeweils am Nachmittag beginnt meistens der für Patagonien berüchtigte Wind zu toben. Das ist meistens der Zeitpunkt für mich um den Tag zu beenden.

Da genau für Heute (dem 24. Januar) ein Generalstreik durch die Gewerkschaften stattfinden sollte, stand ich extra früh auf und war bereits um 7:00 Uhr an der Grenze.

Glücklicherweise wurde die Grenze 90 Minuten später geöffnet. Bei der Einreise nach Chile musste ich meinen Honig und Knoblauch abgeben, da diese nicht eingeführt werden dürfen.

In Futaleufu konnte ich zum ersten Mal mit der Kreditkarte, welche Carla mir in Bariloche gegeben hatte, Geld abheben und auch in den Läden damit bezahlen. Was für eine Erleichterung nach den ganzen Umständen in Argentinien.

Durch Freunde aus der Schweiz wusste ich, dass Mariann und Ron hier am Futaleufu ein Camp für Paddler haben. Jedoch hatte ich keine genaue Adresse. Zum Glück kennen sich die Paddler hier unter einander und in einem Büro für Raftingtouren konnte mir jemand die Lage des Camps, das sich etwa 25 Kilometer ausserhalb der Ortschaft befindet, auf dem Satelitenbild zeigen.

Bei einbruch der Dämmerung kam ich dort an. Mariann und Ron waren gerade nicht dort, dafür einige andere Kajaker. Sie luden mich gleich zu einem Bier ein und ich durfte mein Zelt im Camp aufstellen (https://www.rivernorth.no/en/products/travels/chile/).

Am nächsten Morgen radelte ich nochmals zurück nach Futaleufu um mehr Lebensmittel für die nächsten Tage im Camp einzukaufen. Dabei kamen mir Lucia und Nahuel entgegen.

Sie kommen aus Uruguay und sind seit einigen Monaten hier in Südamerika unterwegs. Die ersten Bikepackers, die ich auf dieser Reise getroffen habe.

Nach 5 Stunden war ich wieder zurück im Camp, wo per Zufall gerade Caroline und Joe angekommen waren. Sie sind ebenfalls gerade in Chile unterwegs. Ein toller Zufall. In der Küche baute Nano gerade einen neuen Betonboden ein und ich half ihm am nächsten Tag ein wenig dabei.

Mit Caroline und Rhys (ein Mitarbeiter von Mariann und Ron, der gerade auch hier zu Besuch ist) ging es am Nachmittag auf meine erste Flusstour mit dem Packraft.

Wir wählten den unteren Abscnitt des Rio Espolon, welcher aus dem Lago Espolon bis in den Futaleufu Fluss fliesst. Ohne Gepäck und Velo ist es ein ganz anderes Gefühl auf dem Wasser.

Die Landschaft hier mit all den Bergen ist einfach wunderschön. Joe machte für uns Shuttle Service und holte uns an der Ausbootstelle mit dem Auto ab. Zusammen mit Caroline und Joe ging es am nächsten Tag auf eine Wanderung.

Auf der anderen Seite vom Fluss führt von Sol de Montanas ein Weg zur Laguna Pinilla. Caroline begleitete uns ein Stück weit. Besonders die riesigen Bäume fand ich beeindruckend.

Nach etwa 3 Stunden erreichten Joe und ich die Lagune und genossen die Aussicht. Ein Sprung in das eiskalte Wasser wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Mariann, Ron, Benjamin und Saga kehrten am nächsten Tag von ihrem Ausflug nach Argentinien zurück. Im Camp baute ich eine Steinpyramide.

Caroline und Joe fuhren wieder weiter in Richtung Norden. Vielen Dank für die tolle Zeit und bis bald auf dem Vorderrhein (https://www.joyofwhitewater.ch/). Ron baute an einer neuen Dusche und Toiletten für das Camp weiter, während ich eine Benjeshecke erstellte.

Hier im Camp bekam ich viele Ratschläge für meine Weiterreise. Aber auch von ausserhalb. So bekam ich von Fede einen Vorschlag zum packraften. Er ist Fotograf, kommt aus Buenos Aires und versucht immer wieder Leute in den abgelegenen Gebieten in den Anden mit seinem Bike und Packraft zu besuchen um ihnen ein Familienportrait zu erstellen oder Solarlampen und Wasserfilter zu spenden (https://www.theironlyportrait.com/).

Seine Vorschläge liess ich mir dann von Mariann bestätigen. Sie hat zusammen mit Tyler Curtis und Ben May das Whitewater Chile Guidebook verfasst. Vielen Dank Fede und Mariann für eure wertvollen Inputs!

Mariann kochte für unseren letzten gemeinsamen Abend zusammen auf dem Camp noch eine leckere Lasagne. Am Lagerfeuer vor ihrem Haus genossen wir den Sonnenuntergang.

Rhys, Ron, Mariann, Benjamin, Saga und ich beluden am nächsten Morgen das Auto und holten an der Rio Azul Mündung Jim ab. Er kommt aus Kanada, ist (wie Ron und Mariann) passionierter Gleitschirmflieger und begleitet uns ebenfalls auf dem Rio Palena.

Bei der Rafting Firma Bio Bio Expedition konnten wir ein Raft mit Anhänger für die nächsten Tage ausleihen. Nach einer etwa 2 stündigen Autofahrt erreichten wir die Ortschaft Palena. Dort traffen wir unser letztes Teammitglied, Elias. Er ist hier aufgewachsen und arbeitet als Kajak Instruktor in der Gegend.

Nachdem wir alles verstaut hatten ging es direkt bei der grossen Brücke unterhalb der Ortschaft Palena auf den Fluss. Der Rio Palena ist ein binationaler Wasserlauf, der in Argentinien entspringt und dann über Chile in den Pazifischen Ozean mündet (240km Gesamtlänge).

Bereits nach ein paar Kilometer setzte langsam der berüchtigte Wind ein. Elias, Benjamin und Rhys waren mit ihren Kajaks unterwegs, ich mit meinem Packraft und die Anderen im Raft.

Etwa auf halber Strecke zwischen der Brücke und der Barcaza Rio Palena Fähre fanden wir einen geschützten Schlafplatz direkt am Flussufer.

Ron kochte für uns ein leckeres Abendessen auf dem Lagerfeuer. Zum ersten Mal auf dieser Reise hatte ich hier das Gefühl richtig in der Natur unterwegs zu sein. Endlich mal nicht konstant Stacheldrahtzäune und Strassen um einen herum zu haben ist richtig schön.

Am Lagerfeuer liessen wir den Tag ausklingen. Ich stand am nächsten Morgen vor den Anderen auf, weil die ganze Prozedur mit dem Packraft tendenziell länger braucht. Die Landschaft hier auf dem Palena ist beeindruckend.

Vor 2 Jahren hatten Mariann und Ron diese Tour bereits schon einmal mit den Kindern gemacht und Beni erinnerte sich noch gut an den Tranquilosaurus. Ein Baumstamm, der in den Fluss hinaus ragt und wie ein Dinosaurier ausschaut.

Natürlich mussten wir hier eine Pause einlegen und assen dabei Lunch. Gerade als wir wieder weiterfahren wollten bemerkte ich ein kleines Loch am vorderen Ende meines Packrafts.

Auf dem Raft reparierte ich dieses notdürftig mit Scotch Tape, das mir Jim zur Verfügung stellte. Somit konnte ich die Fahrt bis am Abend noch fortsetzen.

Heute stiegen die Temperaturen richtig in die Höhe und der Gegenwind nahm immer mehr zu. Irgendwann im Laufe des Nachmittags mussten wir kapitulieren. Besonders mit dem Raft war ein Vorwärtskommen kaum mehr möglich.

Während Rhys ein leckeres Abendessen kochte, reparierte ich mein Packraft mit Ducktape. Zuerst von der inneren Seite.

Anschliessend auch noch von Aussen. Diese Notoperation hielt zum Glück für den Rest der Reise bis zum Pazifischen Ozean.

Am nächsten Morgen liessen wir es gemütlich angehen. Wir waren uns alle nicht mehr sicher, wie viele Flaschen Wein wir gestern Abend getrunken hatten.

Die grössten Hindernisse hier auf dem Fluss sind die vielen Baumstämme. Elias kennt zum Glück praktisch jeden Stamm und Stein und konnte uns immer die ideale Linie zeigen.

Mariann und Ron hatten heute beim Angeln richtig Glück und fangten je einen Fisch. Der Fluss wird hier langsam immer breiter.

Rhys und ich paddelten voraus und genossen die ruhigen Abschnitte bei herrlichem Wetter.

Gegen 15:00 Uhr erreichten wir die Rio Frio Mündung. Hier geht für die Anderen die Reise auf dem Rio Palena zu Ende und ich musste mich von ihnen verabschieden. Vielen herzlichen Dank für die aussergewöhnliche Zeit!

Auf einmal ganz alleine auf dem Fluss unterwegs zu sein ist ein seltsames Gefühl, an das ich mich zuerst gewöhnen musste.

Hier trifft die Carretera Austral auf den Rio Palena und so langsam erschienen die ersten Anzeichen von Zivilisation am Flussufer. Insgesamt war es jedoch ausergewöhnlich ruhig und konstant umgab mich grüne Natur.

Am Abend fand ich etwa 10 Kilometer vor La Junta am Flussufer eine kleine Waldlichtung, wo ich mein Zelt windgeschützt aufstellen konnte. Der nächste Tag begann bereits mit viel Bewölkung und auch die Temperaturen waren deutlich frischer.

Das erste Tagesziel war die Rio Rosselot Mündung. Dort musste ich zuerst ein Stück weit mit dem Boot den Fluss hochlaufen, um oberhalb des Zusammenflusses an das andere Ufer zu gelangen.

Nach 4 Tagen auf dem Fluss musste ich unbedingt meine Essensvorräte auffüllen. La Junta ist die einzige Ortschaft, wo dies für mich möglich war.

Das Packraft mitsamt dem Velo lies ich am Flussufer zurück und lief die 2 Kilometer in die Ortschaft zu Fuss. Dabei fing es an zu regnen. Nach dem Einkauf ging es wieder zurück auf den Fluss.

Jedoch wurde das Wetter zunehmend immer schlechter. Gerade noch rechtzeitig fand ich ein gut geschützer Platz , genug weit entfernt vom Ufer und hinter ein paar hohen Bäumen und Sträuchern.

Mein Zelt musste ich von innen her mit dem Paddel zusätzlich stabilisieren, damit es dem Sturm standhielt. Die ganze Nacht hindurch bis gegen 10:00 Uhr stürmte und regnete es.

Ich entschloss mich heute hier zu bleiben und meine Sachen am Feuer oder an der Sonne zu trocknen. Gegen Abend tauchten plötzlich 3 Packrafter auf.

Hugues kommt ursprünglich aus Frankreich, lebt momentan in Genf und reist gerade mit seiner Tochter Faustine und Sohn Thomas auf dem Greater Patagonian Trail (GPT). Sie sind zu Fuss und mit 2 Packrafts unterwegs.

Wir entschlossen uns gemeinsam am nächsten Tag die letzte Etappe bis ans Meer zu paddeln. Dazu standen wir früh auf, um vor dem Wind noch möglichst viel Distanz zu bewältigen.

Strömung hat es praktisch keine mehr und der Fluss ist enorm breit an den meisten Stellen. Manchmal kommt es einem vor mehr auf dem See oder Meer unterwegs zu sein, als auf einem Fluss.

Wir mussten heute konstant paddeln um einigermassen gut vorwärts zu kommen. Faustine und Thomas waren am Anfang mit dem Zweier Packraft unterwegs.

Heute wurden wir den ganzen Tag hinüber von riesigen Tabanos (Osca lata) belästigt. Diese können ziemlich penetrant sein. Trotzdem war das Wetter und die Landschaft heute erneut wunderschön.

Erst als langsam der Wind einsetzte machten wir am Flussufer Mittagspause. Die Tabanos terrrorisierten uns dabei. Meine Schultern brennten förmlich von dem vielen Paddeln.

Thomas tauschte am Nachmittag mit Hugues die Plätze. Wir kämpften uns trotz Wind und Wellen ziemlich gut vorwärts und erreichten gegen 17:00 Uhr die Einfahrt zum Canal Garrao, wo wir kurz eine Pause vor dem letzten Abschnitt einlegten.

Die Fahrt auf dem Kanal war richtig angenehm, da es hier kaum Wellen hat und auch keinen Wind. Jedoch spielte das Meer am Schluss uns einen Streich. Der Wasserspiegel hier an der Mündung ist enorm abhängig von Ebbe und Flut.

Wir kamen genau aus dem Kanal hinaus als das Wasser sich zurück zog. Dadurch mussten wir einiges weiter hinaus paddeln und an einer Stelle die Boote zu Fuss durch das Wasser stossen.

Auf den letzten Kilometern bis Puerto Raul Marin Balmaceda tauchten plötzlich Robben vor unseren Booten auf. Eine bessere Begrüssung gibt es nicht. Total erschöpft erreichten wir in der Dämmerung den Hafen.

Der Camping Willy befindet sich zum Glück gleich hinter dem Strand. Die Geschäfte hatten bereits geschlossen und wir erfuhren, dass genau heute (Donnerstag) eine Fähre nach Puerto Chacabuco gefahren ist und die nächste erst wieder am Sonntag kommt.

Erst gegen Mitternacht ging es ins Zelt. Am nächsten Morgen wurde ich vor den Anderen wach und machte einen Spaziergang durch das Dorf. Dabei entdeckte ich den Sendero Chucao. Durch einen wunderschönen Pfad gelangt man zu einem Aussichtspunkt, wo die Rio Palena Mündung sehr gut zu sehen ist.

Zusammen mit Faustine und Hugues lief ich nach dem Frühstück in Richtung Flugfeld. Kurz davor zweigt ein kleiner Weg auf den Sendero Los Arrayanes ab.

Wir waren alle beeindruckt von der üppigen Vegetation hier. An 5 Orten gibt es Aussichtspunkte, von wo aus man immer wieder einen Blick auf den Palena Fluss hat.

Mir gefielen natürlich die grossen Bäume. Am Strand sahen wir in der Ferne sogar ein paar Delfine. Gegen Ende hin gelangten wir wieder auf den Sendero Chucao, den ich bereits am Morgen besichtigt hatte.

Das Higlight des Tages folgte gegen 18:00 Uhr. Mit Kurth (dem Sohn von Willy) und seinem Assistenten fuhren wir mit dem Motorboot zu den Islas des Hermanas raus.

Die Inselgruppe befindet sich im Reserva Marina Anihue, das Meeres Reservat steht komplett unter Schutz. Gleich am Anfang sahen wir die ersten Gruppen von Seelöwen.

Andere Tiere, wie zum Beispiel die Otter sind nicht so leicht zu erkennen. Kurth kennt die Gegend aber sehr gut und wusste genau wo sie sich gerne aufhalten.

Zwischen den Inseln konnten wir dank dem schönen Wetter auch wunderbar den Vulkan Melimoyu erblicken. Sein riesiger Gletscher ist ziemlich imposant und das noch viel grössere (gleich angrenzende) Reserva Natural Melimoyu ist nach ihm benannt.

Wir sahen aber auch noch ganz andere Tiere, die hier in der Gegend leben. Unter anderem 4 verschiedene Arten von Kormoranen, Pinguine, Robben, Enten, Schwäne und Möwen. Eine Gruppe Delfine schwam eine Zeitlang auf beiden Seiten von unserem Boot mit. Auch Orkas kommen hier gelegentlich gegen Ende Sommer vorbei.

Kurth bezeichnet das Gebiet zu recht als ein Paradies. Einen besseren Abschluss des Rio Palena Abenteuers hätte ich mir nicht wünschen können. Nach einem weiteren Tag in Puerto Raul Marin Balmaceda, fuhr am Sonntag Morgen die Fähre nach Puerto Chacabulco im Hafen ein.

Mein Velo konnte ich für die fast 24 stündige Fahrt zu forderst in der Fähre verstauen. Ich war der einzige Velofahrer auf dem ganzen Schiff.

Noch ein letztes Mal blickte ich vom Schiff aus auf die Rio Palena Mündung zurück. Dieses Abenteuer werde ich für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen.

Am Anfang der Fahrt wollte das Wetter nicht so wirklich mitspielen. Einige ziemlich starke Regengüsse zogen übers Deck. Erst als wir in den Hafen von Melimoyu einfuhren beruhigte es sich langsam.

Trotzdem war die Stimmung der Landschaft aber imposant und im hinteren Teil des Schiffs konnte man gut vor dem Wind geschützt die Fahrt geniessen.

Auf der Fahrt nach Caleta Puyuhuapi wurde es richtig schön warm. Hier gibt es ein paar Inseln, wo man nur mit Booten hinkommt und ein paar wenige Menschen leben. Die Fähre liefert ihnen dazu wichtige Sachen wie zum Beispiel Lebensmittel und Baumaterial.

Bei jedem Halt war es daher interessant zu sehen, was für Güter hier an Land gebracht wurden. Die Berge scheinen hier fast aus dem Meer zu wachsen.

Einer der schönsten Abschnitte kam kurz vor der Einfahrt zu Puerto Cisnes. Auf einmal tauchte hinter den Inseln zuerst der Nationalpark Queulat auf.

Aus der Nähe sah man dann auch gut die Wasserfälle Cascada de Ventiquero Golgante und die Gletscherzunge. Einfach phänomenal dieser Anblick!

Die Sonne schenckte uns bei der Ankunft im Hafen von Puerto Cisnes noch einen schönen Sonnenuntergang.

An viel Schlaf war bei der nächtlichen Fahrt nicht zu denken. Wir kamen mit nur wenig Verspätung in Puerto Chacabuco an. Dort musste ich mich leider von Faustine, Thomas und Hugues verabschieden. Sie reisen mit dem Bus nach Coyhaique weiter.

Auf der stark befahrenen Strasse radelte ich von Puerto Chacabuco die 15 Kilometer lange Strecke bis nach Puerto Aysen. Bei El Salto hat man nochmals einen schönen Ausblick auf die Fjorde.

Hier in Puerto Aysen habe ich bei Marcelo eine Hütte gemietet und werde nun unter anderem mein Packraft reparieren und die Weiterreise planen.